Vanessa Gerritsen / Alexandra Spring / Stefanie Walther
Gemäss Bundesverfassung fördert der Staat Produktionsformen, die besonders naturnah und tierfreundlich sind. Dazu zählt das BTS-Tierwohlprogramm: «Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme» versprechen in Bezug auf die Tierhaltung einen über die gesetzlichen Mindestvorschriften hinausgehenden Standard. Die Einhaltung der BTS-Vorgaben garantiert dem Produzenten Direktzahlungen und die Möglichkeit, das erzeugte Fleisch als «besonders tierfreundlich» zu vermarkten. Über 95 % aller Schweizer Masthühner werden gemäss den Vorgaben des BTS-Programms gehalten. Dennoch zeigen Recherchen in BTS-Ställen, dass verletzte, kranke und tote Tiere, verschmutzte Einstreu und kaum Auslauf feste Bestandteile des BTS-Systems bilden.
Das vorliegende Rechtsgutachten untersucht die Vorgaben und die Praxis des BTS-Programms im Bereich der Masthuhnhaltung. Es zeigt, dass die Lebensbedingungen der betroffenen Tiere durch BTS nicht entscheidend verbessert werden, vielmehr begünstigt dieses System den Einsatz von schnell wachsenden Qualzuchthühnern – mit fatalen Folgen.
ISBN 978-3-7255-8003-3
(2019, 84 Seiten)